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Triumphkreuz

 

Das über dem Altar schwebende Triumphkreuz ist eine Gemeinschaftsarbeit des Künstlerehepaares Resl Schröder-Lechner (1910-2000) und Heinrich Schröder (1913-2006) aus Gohfeld/Löhne.

Im Zentrum der heiligen Stadt, dem neuen Jerusalem, steht das Lamm, das als Siegeszeichen eine blaues Kreuz, Symbol für Christus, trägt. Die Mauern mit den 12 Toren sind nach außen geklappt und bilden so ein Kreuz, ausgelegt in Glasmosaik, strahlend wie edelster Jaspis, wie es in der Offenbarung des Johannes Kap. 21 heißt.

 

In der Offenbarung 21 heißt es zum Himmmlischen Jerusalem:

(1) Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. (2) Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. (3) Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; (4) und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. (10) Und ein Engel führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, (21) Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, und der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold wie durchscheinendes Glas. (23) Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. (24) Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. (25) Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wird keine Nacht sein.

 

Prof. Dr. Dr. Horst Echternach hat ausführlich zu unserm Triumpfkreuz im Blick vom Turm, Nr. 3, März 2017, geschrieben:

Wer auch immer unsere St. Philippuskirche betritt, niemand wird dieses mächtige und zugleich auch prächtige Triumphkreuz übersehen können. Es ist ein Blickfang und es dominiert nicht nur den Altarraum, sondern die ganze Kirche. Ähnlich wie in vielen Domen und Kirchen aus dem Mittelalter ist es von monumentaler Größe und grüßt die Besucher aus erhabener Höhe – früher in der Regel von einem hohen Lettner zwischen Chorraum und Kirchenschiff, bei uns aus der Höhe über dem Altar.

Doch zeichnet sich dieses – 1958 von dem Künstlerehepaar Resl und Heinrich Schröder-Lechner für unsere St. Philippuskirche geschaffene – Kunstwerk durch verschiedene bemerkenswerte Besonderheiten aus. Anders als auf den meisten bekannten Triumphkreuzen und auch auf dem darunter stehenden – ebenfalls von dem Künstlerpaar gestalteten – Altarkreuz ist auf ihm nicht mehr der Gekreuzigte abgebildet. Vielmehr steht im Zentrum dieses quadratischen Kreuzes, das nicht mehr das Kreuz von Golgatha ist, sondern nach alter Tradition die vier Himmelsrichtungen andeutet, das Lamm Gottes, hier in strahlendem Gold mit einem Kreuzesstab als dem Zeichen des sieghaften Christus. Darüber hinaus ist es mit seinen jeweils drei Toren an den vier Balkenenden, wie von dem Seher Johannes beschrieben (Offb. 21,21) und von uns auch besungen „... von zwölf Perlen sind die Tore ...“ (EG 147,3) zugleich ein Symbol für das himmlische Jerusalem.

Beide Kreuze sind Symbole und beide für unseren christlichen Glauben von großer Bedeutung. Symbole, von dem griechischen Wort „symballein“ = zusammenfallen, sind äußere Zeichen und Sinnbilder für bestimmte Tatsachen. Sie geben Hinweise und tragen damit auch zur Verkündigung bei. Und beide Kreuze bedingen und ergänzen einander:

Das sehr viel kleinere ist aus dunkler Bronze. Es trägt den Gekreuzigten, biblisch gesprochen: das Opferlamm, das Agnus Dei, das alle Sünden der Welt auf sich genommen hat (Joh. 1,29). Es steht auf dem Altar und gehört damit ganz in unseren irdischen Bereich. Und doch hat, genau betrachtet, der Gekreuzigte auf diesem Kruzifix noch im Sterben die Hände zum Segen erhoben, ein Hinweis darauf, dass von seinem Sterben die göttlichen Kräfte ausgehen, die unser Leben begleiten und erhalten können, die Kräfte seines Segens. Und so wird in St. Philippus auch vor diesem Kreuz am Schluss jedes Gottesdienstes und jeder Andacht durch die jeweiligen Geistlichen sein Segen an die Gemeinde weitergegeben.

Demgegenüber gehört das Triumphkreuz eindeutig zum himmlischen Bereich. Es beeindruckt die Besucher nicht nur durch seine Höhe und Größe, es ist mit seinem hellen und harmonischen Mosaik auch prächtig gestaltet. Vor allem aber lenkt es den Blick der Betrachter immer auch sehr bald auf sein Zentrum, auf das goldene Lamm, das Symbol für den nun auferstandenen und sieghaften Christus.

So ist das Triumphkreuz ein Zeichen des Triumphes von Ostern über Karfreitag, vom Sieg der Auferstehung. Damit ist es nicht zuletzt auch ein Vorzeichen für uns – von seinem Sieg über unser Leid, unsere Schmerzen und unseren Tod.

Mit den biblischen Aussagen vom Glanz der Auferstehung und vom himmlischen Jerusalem hat das Künstlerpaar Resl und Heinrich Schröder-Lechner dieses Triumphkreuz gestaltet. Damit hat es für die Kirche St. Philippus eine monumentale Proklamation geschaffen und für seine Gemeinde sowohl eine Zielangabe wie auch ein Wegzeichen für unser Leben hier und darüberhinaus in die Ewigkeit.